Endstation Idiotentest



Endstation Idiodentest
Nur keine Fehler machen

Früher ist das denkmalgeschützte Haus im Berliner Stadtteil Neukölln eine Tischlerei gewesen. Heute hängt ein dezentes Firmenschild an der Fassade: ?Praxis für Verkehrspsychologie und Therapie?. Im Quergebäude, das man über den gepflasterten Hof erreicht, empfängt Edmund Wirzba seine Klientel: Männer zumeist, aber auch Frauen, denen der Führerschein entzogen wurde. Die meisten von ihnen haben ein Schreiben von der Führerscheinbehörde in der Tasche, in dem sie aufgefordert werden, sich einem medizinisch-psychologisches Gutachten zu unterziehen. Nur wer die MPU ? den gefürchteten ?Idiotentest? ? erfolgreich absolviert, bekommt die eingezogene ?Pappe? zurück.

Die soziale Kompetenz zählt

?Viele sind völlig überrascht, wenn sie so ein Schreiben kriegen. So als ob das aus heiterem Himmel kommt?, weiß der Psychologe. Dabei fordert die Behörde die MPU erst nach schwerwiegenden Rechtsverletzungen ein. Wer zu Wirzba oder einem seiner Kollegen kommt, hat sich schon einiges geleistet im Straßenverkehr. Manche von Wirzbas Kunden sind mit Blutalkoholwerten von 1,6 Promille Auto gefahren, andere haben sich nach Drogenkonsum hinters Steuer gesetzt. Aber auch die Gruppe derer, die es ohne Einwirkung von Rauschmitteln auf ein dickes Flensburger Punktekonto gebracht haben, ist groß. ?So verschieden, wie die Umstände, die zum Führerscheinentzug geführt haben, sind auch die Leute, die sich bei mir auf die Couch setzen?, weiß der Verkehrspsychologe nach langjähriger Praxis. Doch etwas haben sie alle gemeinsam: ?Wer derartige Probleme beim Autofahren hat, zeichnet sich in aller Regel durch eine problematische Persönlichkeitsstruktur aus.?

Hohes Aggressionspotenzial, niedrige Frustrationstoleranz

Unter den extrem aggressiven Fahrern, den Dränglern, Rasern und Lichthupenfans, sind Erfolgsmenschen eher selten, so die Erfahrung des Psychologen. Problemfahrer sind vielmehr diejenigen, die sich am Steuer etwas beweisen müssen, weil es nicht richtig läuft in ihrem Leben: ?Oft sind das Typen, die im Alltag eher brav und unauffällig sind?, weiß Wirzba. ?Menschen, die wenig Anerkennung bekommen, an einem Aufmerksamkeitsdefizit leiden und versuchen, das beim Autofahren zu kompensieren.? Andere Problemfahrer, die bei dem Berliner Verkehrstherapeuten Hilfe suchen, fallen nicht nur im Straßenverkehr auf ? ihr hohes Aggressionspotenzial und die niedrige Frustrationstoleranz bestimmen auch andere Lebensbereiche. ?Das sind die Typen mit den unbeherrschten Affekten, die schnell mal zuschlagen, wenn es im Alltag Konflikte gibt. Nicht selten gibt es bereits ein Vorstrafenregister.?

20 bis 30 Sitzungen

Durch eine verkehrspsychologische Therapie lassen sich keinesfalls alle Defizite ausgleichen. Mit manchen Schwächen der eigenen Persönlichkeit muss man sich einfach arrangieren, sagt Wirzba pragmatisch. Wichtig dagegen sei die Bereitschaft, das eigene Verhalten zu korrigieren. Dafür muss man sich erst einmal eingestehen, dass es gewisse Defizite im eigenen Handeln gibt. In der verkehrspsychologischen Therapie geht es darum, die negativen Verhaltensmuster zu erkennen ? und Alternativen zu finden. Um das zu erreichen, geht der Therapeut mit seinen Patienten immer wieder typische Konfliktsituationen durch. Nicht nur Situationen aus dem Autofahreralltag werden beleuchtet. Auch Verhaltensweisen in Partnerschaft, Familie und Beruf. Wirzbas Patienten müssen Alltagsprotokolle schreiben und Merksätze formulieren. Die Wichtigsten davon sollen auch nach erfolgreich absolvierter MPU am Armaturenbrett hängen, rät der Psychologe.

Erfolg beim tief Durchatmen

Erfolg sieht der Therapeut dann, wenn der bisherige Problemfahrer nach durchschnittlich 20 bis 30 Sitzungen verinnerlicht hat, dass er sich bei Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern nur mit legalen Mitteln wehren darf. Auf dem Merkzettel steht dann zum Beispiel: Keine Verfolgungsjagd aufnehmen. Rechts ranfahren, tief durchatmen ? und eventuell die Polizei verständigen.

Quelle:http://www.focus.de/auto/fahrsicherheit/psychologie/endstation-idiotentest_aid_25040.html

 

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