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Neue Wodka-Preise



Warum Russen bald wieder Parfüm trinken müssen

Das wird die russische Seele schmerzen: Im neuen Jahr gilt in Russland ein Mindestpreis für den halben Liter Wodka. Es ist ein erneuter Versuch, dem Volk das Trinken abzugewöhnen. Völlig unnötig, glaubt ein Professor. Er hält Russland für eines der gesündesten Länder der Erde.

Russlands Wodkatrinker stehen vor harten Zeiten. Ab dem 1. Januar 2010 wird es einen staatlich verordneten Einheitsmindestpreis für des Russen Lieblingsgetränk geben. Die handliche Halbliterflasche wird dann nicht mehr unter 89 Rubel, rund zwei Euro, verkauft.

Damit endet die Zeit, da der halbe Liter schon für 50 oder 60 Rubel zu haben war. Und es beginnt ein erneuter Versuch, den Bewohnern des Landes das übermäßige Trinken abzugewöhnen. Der neue Fixpreis soll die schlechte Qualität vom Markt verdrängen und die Russen zum Maßhalten bewegen.

Es ist ein Problem, das nicht existiert, glaubt man Wladimir Medinski. Der Russe sei dem Suff weit weniger verfallen als die Bewohner westlicher Länder, behauptet der Professor an der russischen Diplomatenschmiede MGIMO in seiner Trilogie „Mythen über Russland“, mit der er die von Feinden absichtsvoll verbreiteten Legenden über sein Heimatland zu entlarven sucht.

Er will herausgefunden haben, dass man im Westen schon sehr lange sehr viel mehr trinkt als in Russland. Und weil man daran gewöhnt sei, mache man nicht so viel Aufhebens davon. Russland sei im Verlaufe seiner Geschichte ständig fälschlich mit diesem schwarzen Mythos beschrieben worden, wodurch die Russen selbst zu glauben begannen, dass das Land sich tatsächlich betrinkt. Aber, sagt Medinski, das ist ein sehr gefährlicher Irrtum. Vielmehr sei Russland eines der gesündesten Länder der Erde, was die hohe Zahl der Russinnen belege, die von Ausländern wegen ihrer gesunden Lebensweise in den Hafen der Ehe gelotst würden.

Mit dieser Meinung steht er indes weitgehend allein da. Die Realität spricht eine ganz andere Sprache. Statistisch verbraucht jeder Russe, Säuglinge und Antialkoholiker mitgezählt, jährlich 18 Liter reinen Alkohol, womit der von der WHO angegebene Grenzwert des gesundheitlich Zuträglichen um das Doppelte überschritten wird. Umgerechnet auf Wodka, der immer einen Alkoholgehalt von 40 Prozent haben muss, sind das rund 45 Ein-Liter-Flaschen, die jedes Jahr durch jede russische Kehle gehen.

Die Folgen sind erschreckend. Tatjana Jakowlewa, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Putin-Partei Geeintes Russland, listete sie jetzt auf: 900.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Trinkens. Zwei Drittel der Russen, die im Alter zwischen 15 und 54 Jahren zu Tode kommen, haben erhöhte Blutalkoholwerte. Der Suff ist verantwortlich für 30 Prozent der Todesfälle unter den Männern. Bei Männern liegt die Lebenserwartung bei 60 Jahren. Versuche, der Trunksucht Einhalt zu gebieten, hat es mehrfach gegeben. Doch Zaren wie Generalsekretäre scheiterten an dem Unterfangen, das immer auch ein Schlag gegen die Gesundheit der Staatsfinanzen war. Seit Iwan der Schreckliche eine Anregung aus Tatarien aufnahm und die Kneipe in Russland einführte, war die Branntweinsteuer ein wichtiger Pfeiler der Staatseinnahmen.

Es gibt viele Gründe zum Trinken in Russland. Der tägliche Kampf mit der Bürokratie nervt ebenso wie die Perspektivlosigkeit in den ländlichen Gebieten fern der Metropolen. Wer morgens aus dem Fenster seiner Hütte schaut und das graue Elend sieht, weiß: Auch heute gibt es wieder keinen Grund, nicht zu trinken.

Doch nicht nur Ödnis und Trübsinn lassen die Russen öfter als andere Europäer, vielleicht von Polen und Finnen abgesehen, zur Flasche greifen. Trinken ist ein fester Bestandteil der Kultur. Trinken ist männlich, trinken adelt die Runde tapferer Kerle. Der Volksmund sagt, heute trinkst du nicht mit uns, und morgen gehst du hin und verrätst das Vaterland.

Quelle:Von Manfred Quiring 30. Dezember 2009

 

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